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Programm “… blickt zu mir der Töne Licht”
Claudio Monteverdi (1567–1643) | – Ecco mormorar l’onde – Si ch’io vorrei morire |
Alwin Michael Schronen (*1965) | Power of Nature (2016) |
Max Reger (1873-1916) | Er ist’s (op. 111b,3 für Frauenchor) |
Mikko Sidoroff (*1985) | Erlkönig (2020) |
Jaakko Mäntyjärvi (*1963) | Herbsttag (2009) |
Staffan Storm (*1964) | Aspects of snow (2012) |
René Clausen (*1953) | – The Tyger (2010) – The Lamb (2010) |
Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) | – Brautlied (op. 57,5) – In der Nacht (op. 57,4) |
Cecilia Damström (*1988) | At Teasdale’s (2016) für Männerchor |
Jaakko Mäntyjärvi (*1963) | Die Stimme des Kindes (1998) |
Johannes Brahms (1833–1897) | Nachtwache II (op. 104,2) |
Claudio Monteverdi
ECCO MORMORAR L’ONDE
Ecco mormorar l’onde e tremolar le fronde a l’aura mattutina e gl’arborselli. E sovra i verdi rami i vaghi augelli cantar soavemente e rider l’oriente ecco già l’alb’appare e si specchia nel mare e rasserena il cielo e imperla il dolce gelo e gl’alti monti indora. O bella e vagh’aurora l’aura è tua messagiera, e tu de l’aura ch’ogn’arso cor ristaura. Torquato Tasso (1544-1595) | Da murmeln schon die Wellen, die Blätter und die Zweige zittern in der morgendlichen Luft. Über den grünen Zweigen singen lieblich die anmutigen Vögel, der Orient lächelt schon und die Morgenröte erscheint, sie spiegelt sich im Meer wider, sie erheitert den Himmel und lässt das Eis zu Perlen auftauen und vergoldet die hohen Berge. Oh, die schöne und reizende Morgenröte, sie ist deine Botin und du, du bist Botin der Luft, die jedes durstige Herz erfrischt. |
SI CH’IO VORREI MORIRE
Sì ch’io vorrei morire, ora ch’io bacio, Amore, la bella bocca del mio amato core. Ah, cara e dolce lingua, datemi tant’humore, che di dolcezz’in questo sen’ m’estingua. Ahi, vita mia, a questo bianco seno, Deh, stringetemi fin ch’io venga meno Ahi bocca, ahi baci, ahi lingua! Torn‘a dire: Sì, ch’io vorrei morire. Maurizio Moro (16 Jh.) | Ja, ich möchte sterben, jetzt, wo ich in Liebe den schönen Mund meines geliebten Herzens küsse. Ah, teure und süße Zunge, gebt mit so viel Feuchte, dass ich mich vor Wonne in diesem Busen ersticke. Ah, mein Leben, an diesen weißen Busen, ach, drückt mich, bis ich ohnmächtig werde. Ah Mund, ah Küsse, ah Zunge, ich sage abermals: Ja, ich möchte sterben. |
Alwin Michael Schronen
POWER OF NATURE (2016)
So far, so late, so distant and so cold How faint the mountains in the fading day. North to the waters, snow down to the shore South to the waters, stone fields, storm blown thorns. Snow in the dusk now, and night winds that move over vast waters to the farthest stars. Peter Davidson (*1957) | So weit, so spät, so fern und so kalt Wie blass die Berge im schwindenden Tag Nach Norden zu den Wassern, Schnee bis zum Ufer Nach Süden zu den Wassern, Steinfelder, sturmzerzauste Dornen Schnee nun in der Dämmerung, und Nachtwinde, die sich bewegen Über riesige Wasserflächen, hin zu den fernsten Sternen Übersetzung: Lutz Rücker |
Max Reger
ER IST’S (op. 111b,3 für Frauenchor)
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab’ ich vernommen!
Eduard Mörike (1804–1875)
Mikko Sidoroff
ERLKÖNIG (2001)
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?“
„Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.“
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand;
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“
„Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?“
„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.“
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
„Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?“
„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.“
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“
„Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!“
Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
Jaakko Mäntyjärvi
HERBSTTAG (2009)
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Staffan Storm
ASPECTS OF SNOW (2012)
I. At Tago Bay, I came out, and looked afar – to see the hemp-white of Mount Fuji’s lofty peak under a flurry of snow. Yamabe no Akahito (700-736) | I. In der Bucht von Tago kam ich heraus und schaute in die Ferne und sah das Hanfweiße des erhabenen Gipfels des Mount Fuji unter einem Schneegestöber. |
II. In the early light one could almost mistake it for moonrays at dawn – white snow falling down at Yoshino Village. Sakanoue no Korenori (frühes 10. Jh.) | II. Im frühen Licht könnte man es fast verwechseln mit Mondstrahlen in der Morgendämmerung – weißer Schnee fällt im Dorf Yoshino. |
III. I look out, and snow is falling, with the moon still in the sky. A new day begins. And of my dream of yesterday not a trace remains. Takayama Sozei (-1455) | III. Ich schaue hinaus, und es schneit, und der Mond steht noch am Himmel. Ein neuer Tag beginnt. Und von meinem Traum von gestern bleibt keine Spur. |
René Clausen
THE TYGER (2010)
Tyger tyger, burning bright, In the forests of the night, What immortal hand or eye, Could frame thy fearful symmetry? In what distant deeps or skies Burnt the fire of thine eyes? On what wings dare he aspire? What the hand dare seize the fire? And what shoulder and what art Could twist the sinews of thy heart? And, when thy heart began to beat, What dread hand and what dread feet? What the hammer? what the chain? In what furnace was thy brain? What the anvil? what dread grasp Dare its deadly terrors clasp? When the stars threw down their spears, And watered heaven with their tears, Did He smile His work to see? Did He who made the lamb make thee? Tyger tyger, burning bright In the forests of the night, What immortal hand or eye Dare frame thy fearful symmetry? William Blake (1757-1827) | Tiger, Tiger, Feuerspracht In der Dschungeln dunkler Nacht: Welches Aug‘, welch ew’ge Hand Formten Deines Schreckens Brand? In welch‘ Himmeln ungeheuer Schmolzen Deiner Augen Feuer? Auf welch‘ Flügeln, unbenannt, flog der, der ergriff den Brand? Welcher Schulter Können wand Deines Herzens Sehnenstrang? Wer, als Herzens Schlag begann Furchtbar Hand und Fuß ersann? Welche Kett‘ und Hammer fand in welch‘ Kessel den Verstand? Welcher Amboss, welche Welt Deine Todesschrecken hält? Als der Sterne Speer herab Tränen unserm Himmel gab, Hat vollbracht ER’s und gelacht, sowohl Lamm wie Dich gemacht? Tiger, Tiger, Feuerspracht In der Dschungeln dunkler Nacht: Welches Auge, welche Hand Wagten Deines Schreckens Brand? Übersetzung: William Auld |
THE LAMB (2010)
Little Lamb, who made thee? Dost thou know who made thee? Gave thee life, and bid thee feed By the stream and o’er the mead; Gave thee clothing of delight, Softest clothing, woolly, bright; Gave thee such a tender voice, Making all the vales rejoice! Little Lamb, who made thee? Dost thou know who made thee? Little Lamb, I’ll tell thee, Little Lamb, I’ll tell thee: He is called by thy name, For He calls Himself a Lamb. He is meek, and He is mild; He became a little child. I a child, and thou a lamb, We are called by His name. Little Lamb, God bless thee! Little Lamb, God bless thee! William Blake (1757-1827) | Kleines Lamm, wer hat dich erschaffen? Weißt du, wer dich erschaffen hat? Gab dir Leben, bat dich: friss! Am Fluss und auf der Weide? Gab dir ein wunderschönes Kleid, Ein weichstes Kleid, wollig, weiß; Gab dir eine solch sanfte Stimme, Die die Täler glücklich macht? Kleines Lamm, wer hat dich erschaffen? Weißt du, wer dich erschaffen hat? Kleines Lamm, ich sag es dir, Kleines Lamm, ich sag es dir: ER wird nach dir genannt, Denn ER nennt sich selbst ein Lamm. ER ist fromm, er ist mild, ER wurde selbst ein kleines Kind. Ich, ein Kind, und du, ein Lamm, Wir werden beide nach Ihm genannt. Kleines Lamm, Gott segne dich! Kleines Lamm, Gott segne dich! |
Heinrich von Herzogenberg
BRAUTLIED op. 57,5
Komm heraus, komm heraus, du schöne Braut.
Deine schönen Tage sind alle, alle aus.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!
Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!
Musst die Jungfraun lassen stehn,
Zu den Weibern musst du gehn.
Springe heut, springe heut den letzten Tanz.
Morgen kannst du weinen auf den schönen Hochzeitkranz.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!
Ach, was weinet die schöne Braut so sehr!
Musst die Blumen lassen stehn,
Auf den Acker musst du gehn.
(Aus: Des Knaben Wunderhorn)
IN DER NACHT op. 57,4
Wie rauscht so sacht
Durch alle Wipfel
Die stille Nacht,
Hat Tal und Gipfel
Zur Ruh gebracht.
Nur der Mensch in Träumen
Sinnt fort, was er bei Tag gedacht,
Weiß nichts von dem Lied in den Bäumen
Weiß nichts von des Himmels Pracht,
Der in den stillen Räumen
Über alle wacht.
Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Cecilia Damström
AT TEASDALE’S Op. 44 (2016) für Männerchor
I. At Sea In the pull of the wind I stand, lonely, On the deck of a ship, rising, falling, Wild night around me, wild water under me, Whipped by the storm, screaming and calling. Earth is hostile and the sea hostile, Why do I look for a place to rest? I must fight always and die fighting With fear an unhealing wound in my breast. | I. Auf See Im Sog des Windes stehe ich, einsam, Auf dem Schiffsdeck, steigend, fallend, Wilde Nacht um mich herum, wildes Wasser unter mir, Sturmgepeitscht, schreiend und rufend. Die Erde ist feindlich wie das Meer, Warum suche ich nach einem Ruheplatz? Ich muss immer kämpfen und kämpfend sterben mit Furcht, eine nicht heilender Wunde in meiner Brust. |
II. At Night Love said, “Wake still and think of me,” Sleep, “Close your eyes till break of day,” But Dreams came by and smilingly Gave both to Love and Sleep their way. | II. In der Nacht Die Liebe sagte: „Wache und denke an mich.“ Der Schlaf: „Schließe deine Augen bis zum Morgengrauen.“ Doch Träume kamen und gaben lächelnd der Liebe und dem Schlaf ihren Weg. |
III. At Midnight Now at last I have come to see what life is, Nothing is ever ended, everything only begun, And the brave victories that seem so splendid Are never really won. Even love that I built my spirit’s house for, Comes like a brooding and a baffled guest, And music and men’s praise and even laughter Are not so good as rest. Sara Teasdale (1884-1933) | III. Um Mitternacht Jetzt endlich kann ich erkennen, was das Leben ist, Nichts hat je geendet, alles erst begonnen, Und die mutigen Siege, die so großartig erscheinen Sind nie wirklich gewonnen. Sogar die Liebe, der ich das Haus meiner Seele erbaute, Kommt wie ein grübelnder und verwirrter Gast, Und Musik und das Lob der Menschen, selbst das Lachen, Sind nicht so gut wie Ruhe. |
Jaakko Mäntyjärvi
DIE STIMME DES KINDES (1998)
Ein schlafend Kind! o still! in diesen Zügen
Könnt ihr das Paradies zurückbeschwören;
Es lächelt süß, als lauscht‘ es Engelschören,
Den Mund umsäuselt himmlisches Vergnügen.
O schweige, Welt, mit deinen lauten Lügen,
Die Wahrheit dieses Traumes nicht zu stören!
Lass mich das Kind im Traume sprechen hören
Und mich, vergessend, in die Unschuld fügen!
Das Kind, nicht ahnend mein bewegtes Lauschen,
Mit dunklen Lauten hat mein Herz gesegnet,
Mehr als im stillen Wald des Baumes Rauschen;
Ein tief‘res Heimweh hat mich überfallen,
Als wenn es auf die stille Heide regnet,
Wenn im Gebirg die fernen Glocken hallen.
Nikolaus Lenau (1802-1850)
Johannes Brahms
NACHTWACHE II
Ruhn sie? rufet das Horn des Wächters drüben aus Westen,
und aus Osten das Horn rufet entgegen: Sie ruhn!
Hörst du, zagendes Herz, die flüsternden Stimmen der Engel?
Lösche die Lampe getrost, hülle in Frieden dich ein.
Friedrich Rückert (1788 – 1866)
DER CHOR (für Infos klicken)
SOPRAN
Anna Austermann, Annika Stawe, Eva Heitkamp, Frauke Wittkugel, Gesa Plester, Gesine Winkler, Giselle Burris, Judith Müller, Marianne Bruhn, Natalie Kopp
ALT
Angela Sauerland, Annika Dreher, Corinna Behm, Ella Engelhardt, Franziska Warlimont, Mareike Irsigler, Mareike Mall, Stefanie Volkmann, Susanne Dreyer, Tomke Tjarks
TENOR
Arvid Skaugen, Christian Schumann, Jan Schwartau, Jim Eckhardt, Martin O. Hoffmann, Rüdiger Bültmann, Wolfgang Clement
BASS
Andreas Piper, Clemens Garbe, Didrik Rosenboom, Frieder Wackermann, Joachim Schöfer, Michael Kutsche, Mirko Brandes-Becker, Oliver Wittkugel, Philipp Groß
LEITUNG: Cornelius Trantow
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