Am 17. Dezember 2016 haben wir in der Friedenskirche Altona moderne A cappella-Musik unter dem Titel „O Freude? – Neue Chormusik zum Advent“ gesungen. Alle Werke wurden nach 1966 geschrieben, viele stammen aus diesem Jahrtausend. Vor dem Weihnachtsfest spannen sie ein weites Gefühlsspektrum von Angst und Zweifel bis zur hoffnungsvollen Freude. Dieses Programm geht daher über adventliche Terzenseligkeit weit hinaus. Cornelius Trantow erklärt die Idee des Programms: „Heute wird der Advents- und Weihnachtszeit oft ein „Heile-Welt-Anstrich“ verpasst. Wir zeigen Advent auch als eine Zeit des Fragens und der Unsicherheit. Viele stehen dem Weihnachtsfest heute skeptisch gegenüber und fragen sich in dieser Zeit, was ihnen die Geburt Jesu bedeutet.“
Die ausgewählten modernen Werke sollen dieses weite Gefühlsspektrum widerspiegeln. Alle Kompositionen des Abends, unter anderem von Arvo Pärt, Jan Sandström, Eric Whitacre und Einojuhani Rautavaara, waren nicht älter als 50 Jahre. In vier Blöcken spannten wir ein Bogen von eher zweifelnden und fragenden Klängen bis hin zur freudigen Gewissheit, wie sie im Stück „O Freude über Freude“ von Wolfram Buchenberg zu hören ist. Dabei wechselten sich Weihnachtslied-Arrangements mit komplexeren Chorstücken ab. Einen besonderen Akzent setzte die Uraufführung eines Werks des Chormitglieds Clemens Garbe. Seine Komposition „Quia non erat eis locus” – übersetzt bedeutet dies „Denn sie hatten sonst keinen Raum“ – ist den Not leidenden Flüchtlingen gewidmet.